Wie die Pubertät von Jugendlichen mit Einwanderungsgeschichte verläuft, hängt stark von sozialen und biographischen Bedingungen ab. Auf der Basis neuer Studien werden Bildungsprozesse von Jugendlichen mit Migrationshintergrund diskutiert. Dabei stehen unter anderem folgende Fragen im Zentrum: Wie lassen sich hohe Bildungserwartungen von Eltern einerseits oder resignierte Haltungen andererseits erklären und wie kann man im Zuge der Berufsberatung damit umgehen? Wie wirken sich Diskriminierungserfahrungen auf die Bildungsmotivation aus? Welche Erklärungsansätze gibt es für "Machoverhalten"? In welchen familiären Spannungsfeldern bewegen sich Jugendliche im Migrationskontext?
Die Fortbildung bietet neben einem Impulsvortrag Raum zur Reflektion und Diskussion konkreter Fallbeispiele der Teilnehmer/-innen.
Zielgruppe: |
Multiplikatoren/-innen, Lehrkräfte, Berater/-innen am Übergang Schule–Beruf |
Termin: |
nach Vereinbarung |
Dauer: |
3,5-stündig |
Referentin: |
Elisabeth Wazinski |
Die Schülerschaft in Hamburg wird immer heterogener. Nahezu die Hälfte aller Schüler/-innen hat einen Migrationshintergrund. Viele von ihnen gewinnen aus ihren Alltagserfahrungen interkulturelle Kompetenzen. Speziell Jugendliche mit Migrationshintergrund haben viele Potenziale und Stärken, die direkt aus ihrer Migrationsgeschichte erwachsen. Dazu gehören zusätzliche Sprachkenntnisse, kulturelles Wissen und Einfühlungsvermögen. Zahlreiche Unternehmen haben dies bereits erkannt und werben gezielt um Jugendliche unterschiedlicher Herkunft. In unserer Beratungstätigkeit ist jedoch deutlich geworden, dass viele Jugendliche ihre Kompetenzen nicht kennen und noch weniger formulieren können. Das resultiert nicht zuletzt aus der Geringschätzung, die Jugendliche mit Migrationshintergrund immer wieder erfahren. Wir erarbeiten Strategien, die ermöglichen, die Kompetenzen, die sich aus einer heterogenen Lebenswirklichkeit ergeben, gemeinsam mit den Jugendlichen zu entdecken und für den Bewerbungsprozess nutzbar zu machen.
Zielgruppe: |
Lehrkräfte an allgemein bildenden Schulen, Multiplikatoren/-innen, Berater/-innen am Übergang Schule–Beruf |
Termin: |
Nach Vereinbarung |
Dauer: |
Nach Vereinbarung |
Referentin: |
Elisabeth Wazinski |
Das englische Wort „Bias“ bedeutet Voreingenommenheit, Schieflage oder Vorurteil. Der in den USA und Südafrika entwickelte und in Deutschland vielfach erprobte Anti-Bias-Ansatz bietet die Möglichkeit, persönliche Erfahrungen mit Vorurteilen und Unterschiedlichkeit zu reflektieren und den Handlungsspielraum zu erweitern. Ziel ist es, im pädagogischen Alltag einen respektvollen Umgang mit Differenz zu fördern und durch Voreingenommenheit ent-standene gesellschaftliche Schieflagen ins Gleichgewicht zu bringen. Pädagoginnen und Päda-gogen stehen angesichts ihrer heterogenen Schülerschaft heute vor der Herausforderung, Widersprüche auszuhalten und bei Konflikten zu vermitteln.
In dieser Fortbildung werden auf der Basis konkreter Fallbeispiele gemeinsam Handlungsspielräume erweitert und alternative Kommunikations- und Verhaltensweisen für die persönliche und berufliche Praxis entwickelt.
Zielgruppe: |
Lehrkräfte an allgemein bildenden Schulen, Pädagoginnen und Pädagogen, die mit Jugendlichen arbeiten, Multiplikatoren/-innen |
Termin: |
Nach Vereinbarung |
Dauer: |
Mindestens 2 Tage |
Referentin: |
Dr. Rita Panesar |
Die Beratung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund gehört für die Berater/-innen der Arbeitsverwaltung, team.arbeit.hamburg oder Jugendberufsagentur zum Alltag. Um eine op-timale Beratung und Vermittlung zu leisten, ist es hilfreich, die Werte und kulturellen Hal-tungen der Antragsteller/-innen zu kennen und das Potenzial menschlicher Vielfalt zu fördern. Dazu zählt die Fähigkeit, sich in das Gegenüber hineinversetzen zu können - die Per-spektive zu wechseln. Mit dem Diversity-Ansatz lernen Sie, durch Wahrnehmung, Einbezie-hung und Gestaltung von Vielfalt, negative Zuschreibungen zu hinterfragen, abzubauen und umzukehren. So kann der Blick für spezifische Fähigkeiten von Migrantinnen und Migranten geöffnet werden, die sie aufgrund ihrer Biographie mitbringen. In der Fortbildung werden Strategien erarbeitet, mit Unsicherheit in der interkulturellen Beratungssituation umzugehen, und die richtigen Worte zu finden. Durch erfahrungsorientierte Übungen, Gruppenarbeit und theoretischen Input erhalten die Teilnehmer/-innen Anregungen und Werkzeuge, die sie in ihrer alltäglichen Beratungspraxis erproben können.
Zielgruppe: |
Berater/-innen am Übergang Schule–Beruf |
Termine: |
Nach Vereinbarung |
Dauer: |
Zwei Vor- oder Nachmittage bzw. ganztägig |
Referentinnen: |
Dr. Rita Panesar, Elisabeth Wazinski |
Beratung gehört zu den zentralen pädagogischen Aufgaben in Schule und Berufsbildung. Ziel der Veranstaltung ist es, die eigene Beratungspraxis zu reflektieren und zu professionalisieren. In Modul I erhalten die Teilnehmenden eine Einführung zum Ansatz der Prozessberatung nach Edgar H. Schein und trainieren Interventionen und Fragetechniken für Einzelgespräche und Gruppendiskussionen mit Jugendlichen. In dem Zeitraum zwischen Modul I und II haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, die gelernten Methoden bei der täglichen Arbeit anzuwenden und sich dabei selbst zu beobachten. Im Mittelpunkt von Modul II steht die Reflexion der Praxiserfahrungen. Mit Hilfe von selbst eingebrachten Fallbeispielen von Beratungssituationen werden gemeinsam Erfolgsfaktoren und Stolpersteine der Prozessberatung erarbeitet.
Zielgruppe: |
Mitarbeiter/-innen von Bildungsträgern und Einrichtungen am Übergang Schule–Beruf, BaE-Träger, Lehrer/-innen und Pädagog/-innen mit Beratungsaufgaben |
Termine: |
Nach Vereinbarung |
Dauer: |
Zwei Vor- oder Nachmittage bzw. ganztägig |
Referentinnen: |
Dr. Rita Panesar, Elisabeth Wazinski |